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Clicker für den Hund – Motivationshilfe des Vierbeiners

Clicker für den Hund – Motivationshilfe des Vierbeiners

Am 24. September 2024 aktualisiert

3 Mio. Leser jährlich beraten
Clicker für den Hund
© melounix stock.adobe.com – ID:203579003

Der Clicker funktioniert im Prinzip ein kleiner Knackfrosch aus Plastik, der als Trainingshilfe und als eine Möglichkeit genutzt wird, mit dem Hund zu arbeiten. Ein Clicker-ABC soll als Hilfe dienen, sich für oder gegen die Arbeit mit dem Klick zu entscheiden.

Wozu überhaupt einen Clicker für den Hund?

Der Clicker für den Hund hat verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Er dient vor allem als Auslastungsmodell. Anders als bei der normalen Erziehung, soll der Hund seinem Besitzer ein Verhalten anbieten. Geht dieses Angebot in Richtung des gewünschten Ziels, so wird das richtige Verhalten nur mit Hilfe eines Clicks und einem folgenden Leckerchen bestätigt.

Ohne den Einsatz von Mimik oder Wörtern wird dem Hund keine Lösung vorgegeben und ein Denkprozess beim Hund gestartet. Das bedeutet, dass eine höhere geistige Auslastung stattfindet. Der Hund arbeitet selbständig.

Auch Korrekturen im Training sind mit dem Hilfsmittel möglich. Dabei dient der Clicker dazu, richtiges Verhalten punktgenau zu bestätigen. Hat der Hund zum Beispiel gelernt, sich beim Formen von Daumen und Zeigefinger zu einer Pistole und dem Signal „Peng“ seitlich auf den Boden fallen zu lassen, kann er möglicherweise in der Erwartung eines Lobes dennoch nicht ruhig liegen bleiben. Da ein toter Hund jedoch nicht mit dem Schwanz wedelt, kann mit dem Clicker punktgenau der Moment bestätigt werden, wenn der Schwanz beim Wedeln wieder den Boden berührt. Danach folgt das Leckerchen.

Durch mehrere Wiederholungen lernt der Hund, dass es nur eine Belohnung gibt, wenn die Rute zusammen mit dem Körper liegt. Das wedelnde Verhalten wird eingestellt. Da bei der Clickerarbeit nicht gesprochen wird, kann man komplett emotionslos arbeiten. Der Hund wird somit nicht durch nervöse oder ungeduldige Besitzer unter Druck gesetzt.

Erste Schritte

Der Clicker als sekundärer positiver Verstärker soll eine Motivation für den Hund darstellen, etwas gerne auszuführen. Durch die anschließende Gabe eines Leckerchens wird sein Verhalten verstärkt. Sekundär wird er genannt, weil der Clicker zuerst einmal ein neutraler Reiz ist. Von ihm wirken sich weder positive noch negative Emotionen auf den Hund aus. Der Clicker ist also erst einmal uninteressant, ähnlich als stelle man eine leere Tasse auf einen Tisch.

Um dem Clicker nun eine Bedeutung zu geben ist folgender Ablauf nötig. Der Clicker für den Hund in der einen Hand, das Leckerchen liegt breit. Damit der Hund eine positive Verknüpfung zwischen Click und Leckerchen herstellen kann, ist es wichtig, dass das Leckerchen sofort gegeben wird. Auf den ersten Click folgt also innerhalb der darauf folgenden Sekunde ein Leckerchen.

Da während der Clickerarbeit die ganze Zeit nicht gesprochen wird, sollte der Hund auch nicht zusätzlich verbal gelobt werden. Dieser Übungsschritt sollte mehrmals am Tag mit 10–20 Wiederholungen trainiert werden. Hat der Hund nach mehreren Tagen die Verknüpfung Click = Leckerchen verknüpft, ist er klassisch konditioniert.

Das Leckerchen wird beim Clicker nicht ausgeschlichen. Der Click ist ein Versprechen auf eine kommende Belohnung. Das Paar C + L bleibt immer bestehen. Anderenfalls ist der Hund enttäuscht, wenn es nach anstrengender Arbeit zwar clickt, aber nichts passiert. Der Hund wäre schnell demotiviert.

Fortschritte

Im zweiten Schritt sollte ein Lernziel feststehen. Soll der Vierbeiner beispielsweise lernen die Pfote zu geben, wird er in Erwartung auf die gewohnte Belohnung den Clicker fixieren. Da nun aber nichts passiert, wird er ungeduldig werden und einen Denkprozess starten. Dadurch wird er auch körperlich aktiv.

Er versucht den Menschen zum Clickern zu bringen, indem er beispielsweise anfängt zu „pföteln“. Sobald die Pfote also gehoben wird zeigt er ein Verhalten, was in die gewünschte Richtung geht. In dem Augenblick ertönt der Click und der Hund erhält seine Belohnung. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der Hund verstanden hat, was er tun soll. Danach wird sein Anbieten weiter geformt und dieses Verhalten durch Wiederholungen abgesichert.

Führt der Hund die Handlung sicher aus, wird im nächsten Schritt ein Signal eingeführt. Das Signal „Guten Tag“ wird 0,5 Sekunden vor Durchführung der Handlung und des Clicks gesagt. Durch regelmäßige Wiederholungen kann der Clicker für den Hund nach einiger Zeit dann ausgeschlichen werden und es wird nur noch das Signal gegeben. Der Einsatz des Clickers erfolgt nun für eine neue Übung.

Schritte zum Ziel

Als zusätzliche Hilfsmittel dienen Klebezettel oder Targetstangen. Der Hund lernt sie mit der Schnauze oder Pfote zu berühren. Das Verschieben der Berührpunkte macht das Ziel erreichbar.

Soll der Hund beispielsweise das Licht anmachen, hilft ihm ein Zettel auf den Lichtschalter, sein Ziel zu erreichen. Im Zuge der Wiederholungen wird der Zettel immer kleiner und somit die Fläche des Schalters im Verhältnis größer. Sobald kein Zettel mehr für die Übung gebraucht wird, kann das Signal „Licht an“ eingeführt werden.

Nicht alle Hunde reagieren gleich schnell auf diese Art des Lernens, deshalb sollte ihnen Zeit gelassen werden. Um einen größtmöglichen Nutzen und eine hohe Auslastung seitens des Hundes zu erzielen, sollte der Besitzer die Geduld aufbringen, seinen Hund das gewünschte Verhalten anzeigen zu lassen. Unerwünschtes Verhalten wird beim Clickern einfach ignoriert.


Beitrag: Kristina Falke, Praxis für kynologische Verhaltensberatung, Hattingen www.hundeschule-hattingen.com

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