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Gut vorbereitet durch den Hunde-Winter

Hund im Winter

Gut vorbereitet durch den Hunde-Winter

Am 24. September 2024 aktualisiert

3 Mio. Leser jährlich beraten
Hund im Winter
© Karoline Thalhofer stock.adobe.com – ID:189773647

Im Gegensatz zu manchen Zweibeinern, lieben viele Hunde den Winter. Denn da lässt es sich herrlich durch das Laub oder auch durch den Schnee toben, ohne dass einem zu heiß wird. Natürlich birgt die dunkle Jahreszeit auch einige Gefahren, aber mit ein bisschen Umsicht und ein paar Tipps kommen Hund und Mensch gut durch den Winter.

Gut gesehen

Im Winter sind die Tage bekanntlich kürzer und so manch ein Vierbeiner muss auch morgens früh raus, wenn es noch dunkel ist. Um jetzt gut vor allem von Auto- und Fahrradfahrern gesehen zu werden, empfiehlt es sich, dem Hund ein Leuchthalsband anzulegen oder ein Blinki am Geschirr zu befestigen. Auch im Wald ist das sehr hilfreich, denn so kann man verhindern, dass Hunde, die sich gegebenenfalls nicht vertragen, unvermittelt voreinander stehen.

Auf die Blinkfunktionen, die die meisten Halsbänder auch haben, sollte man allerdings verzichten, denn sie irritieren den Hund. Aber auch die Menschen sollten sich entweder mit einer Taschenlampe ausrüsten, Blinkis an die Kleidung heften oder zumindest reflektierende Kleidung tragen. Das vermeidet unnötige Schreck- und Unfallsituationen.

Der Kälte trotzen

Den meisten Hunden ist auch im Winter nicht kalt, denn ihr Fell sorgt für entsprechende Wärme. Auch viele Kurzhaarhunde vertragen Winterkälte deutlich besser als ihre Besitzer annehmen. Denn solange die Hunde in Bewegung bleiben, frieren sie auch nicht. Sehr empfindliche oder kaum behaarte Hunde, so mancher Hundesenior oder auch kranke Hunde bilden hier die Ausnahme.

Alle anderen können auf Hundemäntel, Strickjacken oder Pullover verzichten. Zittert der Hund draußen, sollte er sich mehr bewegen oder eher mehrmals am Tag kürzere Spaziergänge als ausgedehnte Runden machen. Wer im Winter auf dem Hundeplatz Kurse besucht, sollte darauf achten, dass der Hund in den Arbeitspausen auf einer trockenen und warmen Unterlage sitzt. Sonst sind Blasenentzündungen vorprogrammiert. Außer Vierbeiner der Herkunft Herdenschutzhund, Husky & Co natürlich. Die werden gegebenenfalls bei dem Versuch, ihnen ein Deckchen unter den Hintern zu schieben, Reiß-Aus nehmen!

Immer schön trocken

Regenwetter lässt sich im Herbst und Winter nicht vermeiden. Umso schöner, wenn man dann wieder zu Hause im Warmen ist. Hat man sich selbst halbwegs aus den Regensachen geschält und trocken gelegt, sollte auch der Vierbeiner mit dem Handtuch trocken gerubbelt werden, damit das Fell möglichst schnell wieder durchtrocknen kann. Es empfiehlt sich, die Unterlage nach einiger Zeit zu wechseln sodass der Hund nicht längere Zeit nass liegt. Aber bitte –und das gilt auch generell im Winter – nicht die Heizung an den Liegeplätzen dauerhaft voll aufdrehen. Denn ist Fiffi wiedertrocken, liegt der arme Kerl dort in seinem Winterpelz und schwitzt.

Schnee, Eis und ihre „Nebenwirkungen“

Viel ist es in unseren Breitengraden ja nicht gerade, aber wenn Schnee gefallen ist, sind die meisten Hunde außer Rand und Band. Da wird gerannt, gewetzt, gepurzelt und sich im weißen Pulver gewälzt. Viele der vierbeinigen Freunde haben Schnee auch zum fressen gern, was allerdings nur wenige von ihnen gut vertragen. Denn frisst der Hund zu viel Schnee, kann das zu Erbrechen, Durchfällen bis hin zu Magen- und Darmentzündungen führen, Nicht zuletzt dadurch, weil im Schnee Schadstoffe oder Streusalz sein können, die der Hund mit aufnimmt.

Streusalz schadet auch den Hundepfoten sehr. Daher sollte man nach jedem Spaziergang die Pfoten kurz mit lauwarmem Wasser ausspülen. So gehen auch gleichzeitig kleine Eisklötzchen und der Splitt mit raus, der sich in winzigen Teilen zwischen den Pfotenballen ansammeln und zu Entzündungen führen kann. Vorbeugen lässt sich mit spezieller Pfotensalbe oder auch einfachem Melkfett sowie Hirschtalg aus dem Drogeriemarkt. Das schützt die Pfoten, sollte aber auch nur dünn aufgetragen werden.

Wer einen Hund mit sehr empfindlichen Pfoten hat, sollte in Erwägung ziehen, ihn an so genannte „Booties“, also Schuhe für Hunde, zu gewöhnen. Sie sind ähnlich den Schuhen für Hunde nach Verletzungen an den Pfoten, haben aber mehr Profil für mehr Langlebigkeit und zumeist einen deutlich besseren Halt. Anfangs gehen die Hunde damit noch wie „ein Storch im Salat“, sie gewöhnen sich aber recht schnell daran. Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen.

Verletzungsgefahren vermeiden

Hunde haben wenig Halt auf Eis und rutschen dadurch sehr schnell aus. Einen Hund auf einem zugefrorenen See spielen zu lassen, ist also keine gute Idee. Hundebeine brechen schnell und auch ein Kreuzbandriss ist eine sehr schmerzhafte Verletzung, die nach einer teuren Operation lange braucht, um zu heilen. Auch gibt es immer wieder Tage, an denen die Waldwege unpassierbar sind.

Wenn am Tag zuvor zum Beispiel Tauwetter eingesetzt hat und das Wasser in der Nacht wieder gefroren ist. Besser ist es, die Wegqualität vorher zu testen und notfalls mal einen angeleinten Spaziergang auf Beton zu machen. Am nächsten Tag ist dann bestimmt schon wieder ein ausgedehnter Abendteuerrundgang mit Freilauf und Artgenossen treffen möglich. Wer also ein paar Vorkehrungen trifft, kann auch den Winter als eine tolle Jahreszeit für seinen Hund und sich entdecken

Burga Torges, Hundetrainerin, www.hundeart.com

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