Viele Hundebesitzer fühlen sich mit ihren Hunden in der Hundeschule zwar gut aufgehoben, wollen aber nicht nur stumpf im Kreis laufen. Schnell kommt da bei einigen der Gedanke auf, mit dem Hund eine Sportart auszuüben – meist wird dieser aber auch schnell wieder verworfen.
Denn Training auf Leistung entspricht nicht den Vorstellungen vieler Hundehalter. Außerdem hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass sich bei allzu exzessiv durchgeführten Sportarten der Stresspegel beim Hund erhöht. Eine Lösung wollen Raphaela Niewerth und Melanie Fydrich mit dem „Crossdogging“ präsentieren.
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Die Alternative „Crossdogging“
„Viele Hundeschulen haben die zunehmende Langeweile bei Hundebesitzern und ihren Tieren auf dem Platz erkannt und bieten ihren Mitgliedern nun Freizeitgruppen wie Trickgruppen, Bunte Stunde und wie sie alle heißen“, sagt Raphaela Niewerth von der Hundeschule Frisbee, Tricks und Köpfchen in Ahaus. „Diese sind jedoch oftmals mühsam für den Trainer und unstrukturiert für den Hundebesitzer.“
Nun gibt es aber vermehrt Hundeschulen, die in der gleichen Kalenderwoche auch das exakt gleiche Training anbieten. Dabei werden kniffelige Aufgaben mit bunten Hütchen und allerlei Alltagsgegenständen gestellt. Was diese Hundeschulen verbindet, ist die Trainingsform des „Crossdogging“.
Entwickelt hat Niewerth die neue Beschäftigungsmöglichkeit zusammen mit Melanie Fydrich von der Hundeschule Heinrichsen in Duisburg. Jede Woche verschicken die beiden Frauen an alle teilnehmenden Hundeschulen die gleichen fünf Aufgaben, die als Zirkeltraining aufgebaut werden.
Zirkeltraining auf Zeit
Der Ablauf einer „Crossdoggingstunde“ ist dabei immer der Gleiche: Nachdem der Trainer die fünf Stationen erklärt hat, bekommen die Hundehalter 15 Minuten Zeit, sich mit der Aufgabenstellung vertraut zu machen. Dann wird es ernst: Wie beim Zirkeltraining auch, arbeiten immer zwei Menschen an einer Station.
Während ein Hundehalter gefordert ist, die Aufgabe mit seinem Hund innerhalb von zwei Minuten so häufig wie möglich zu absolvieren, ist der andere Halter, der so lange auf der kurzen Leine seines Hundes steht, damit beschäftigt, die Punkte seines Mitstreiters zu zählen. Haben beide die Aufgabe absolviert, geht es im Rotationsverfahren zur nächsten Station. Durch diesen strategischen Aufbau fallen für den Halter langweilige Wartezeiten weg.
Die erreichten Punkte werden gesammelt und vom jeweiligen Trainer an das „Crossdogging“-Team weitergeleitet. Diese tragen alle Punkte in eine Online-Rangliste ein. „So ist ein deutschlandweiter Vergleich möglich, ohne dem Druck eines öffentlichen Wettkampfes ausgeliefert zu sein“, erklärt Niewerth.
Querbeet durch den Hundesport
Die Aufgabenstellungen gehen dabei querbeet durch alle Hundesportbereiche. „Dabei geht es nicht um die exzessive Ausübung nur einer Sport- oder Beschäftigungsart, sondern um die vielfältige und facettenreiche Auslastung des Vierbeiners. Ob Grundgehorsam, Agility, Frisbee, Longieren, Trickdog oder Apportieren – hier findet sich alles wieder. Die meisten Hunde lieben diese Abwechslung“, sagt Niewerth.
„Beim ‚Crossdogging‘ werden die Aufgaben bewusst, und ohne hohe Erregung durchgeführt. Das saubere und konzentrierte Ausführen dieser Übungen steht im Vordergrund.“ Perfekt beherrschen kann man diese allerdings nicht, haben die Initiatorinnen des „Crossdogging“ mittlerweile doch über 200 Aufgaben in ihrem Repertoire. „Darum soll es auch nicht gehen. Vielmehr steht im Vordergrund, über eine gute Kommunikation mit dem Hund, die für das Team passende Lösungsstrategie zu finden.“
Beitrag: Crossdogging Fydrich & Niewerth GbR, Melanie Fydrich und Raphaela Niewerth, www.crossdogging.de