Es ist immer aufregend, wenn ein Hundewelpe ins Haus kommt. Für alle Familienmitglieder nicht nur eine großer Augenblick, sondern oft auch der Beginn einer völlig neuen Familiensituation.
Besteht die Möglichkeit, den Welpen schon bei der Mutter kennenzulernen, sollte man ihn auch so oft wie möglich besuchen. Am besten bringt man ihm ein Kleidungsstück oder eine Decke aus dem neuen Zuhause mit.
Dann ist die spätere Umstellung – von der Mutter und den Geschwistern fort in eine fremde Umgebung und zu einer neuen Familie – nicht zu hart für das kleine Lebewesen.
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Ernährung
Viele Züchter geben das Futter aus der Aufzucht mit. Als Anschluss daran empfiehlt sich ein Juniorfutter, meist „Puppy“ genannt, mit niedrigem Proteingehalt (Rohprotein: 25-27 Prozent). Zuviel Eiweiß würde ein schnelles Wachstum verursachen und die Gelenke gefährden. Die Endgröße ist genetisch festgelegt und soll langsam erreicht werden. Der Welpe darf nicht zu dick sein, am Brustkorb muss man die Rippen ertasten können, aber nicht sehen können.
Das neue Futter soll innerhalb einer Woche in kleinen und langsam immer größer werdenden Portionen zugemischt werden, damit sich die Darmflora umstellen bzw. darauf einstellen kann. Die angegebene Mengenempfehlung sollte in der Regel um 30 Prozent reduziert werden.
Trockenfutter kann man als Leckerli zum Loben geben und in die Tasche stecken. Die Tagesration wird morgens abgemessen und aufgeteilt in Belohnung und Mahlzeiten in die Schüssel. So kann die Mahlzeit trocken oder eingeweicht gegeben werden, auch gemischt mit Quark, Joghurt, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Karotten und anderem Gemüse oder Obst.
Das weiche Futter wird dem Welpen beim Zahnwechsel angenehmer sein. Mischt man nur einen Zusatz nach dem anderen zu, kann man einen Tag danach am Kot erkennen, ob es auch vertragen wird. Auch Gewürze oder Fett können Durchfall verursachen.
Viele Hunde mögen gesunde Apfelstückchen oder anderes weiches Obst genauso gerne als Belohnung. Nur Trauben sind nicht zu empfehlen – sie sind für Hunde giftig.
Nach dem Fressen sollte der Welpe kurz Pipimachen und dann ruhen! Jeder Welpe braucht eingeplante Ruhephasen. Auch Kinder sollten darauf Rücksicht nehmen.
Spazierengehen
Als Faustregel gilt: Eine Viertelstunde im Alter einem Vierteljahr am Stück marschieren, eine halbe Stunde mit einem halben Jahr usw. Das kann am Tag nach Belieben wiederholt werden. Die Pausen sind zur Erholung wichtig. Das Lösen muss nicht bei dem Spazierengehen klappen. Dafür gibt es eine „Pinkelwiese“. Denn Pipi machen muss schnell gehen und darf nicht aufregend sein.
Die meisten Welpen kommen nach einem Spaziergang, bei dem es ja viel Interessantes zu schnüffeln und erleben gibt, nach Hause und denken „So, jetzt muss ich aber mal dringend“, und schon ist die Pfütze in der Wohnung. Gelenkschonend wäre es, wenn der Welpe bis zum fünften Lebensmonat lang auf Treppen getragen wird.
Erziehung
Der Welpe sollte wegen jeder winzigen Kleinigkeit gelobt werden, damit er gleich lernt, womit er seinem Besitzer eine Freude machen kann. Das macht er für sein Leben gern und Lob macht süchtig. Zum Tadeln daran denken, dass anfangs die Hundemama nachgeahmt werden muss. Schreien ist also nicht nötig, das macht ein Hund auch nicht.
„Nein – jetzt nicht mehr“, zum Beispiel wenn er zu wild spielt oder das Spielende nicht akzeptiert: Mit der Hand um das Maul greifen und fest zudrücken. Die Mutter umfasst mit ihrem Maul den Kopf und kneift zu. Wenden Sie ihm den Rücken zu und ignorieren Sie ihn.
„Verboten – das geht gar nicht“, zum Beispiel knurren, beißen, Möbel annagen, vom Tisch klauen etc.: Am Hals viel Fell mit der Faust packen und mit einem energischen „Pfui“ nach unten drücken. Je überzeugender, desto seltener muss man es tun.
Wichtig ist, dass der Welpe jetzt lernt, was richtig und was falsch ist. Das gilt dann für immer. Er versteht es nicht, wenn er anfangs etwas darf, „weil er noch so klein ist“ und später auf einmal nicht mehr! Auf jeden Fall müssen sich alle Beteiligten über die Regeln einig sein.
Hat sich der Welpe eingelebt und weiß, zu wem er gehört, kann er in eine Welpenspielgruppe gehen. Sie wird von Hundevereinen oder -trainern angeboten. Spielen mit Gleichaltrigen ist – wie im Kindergarten – zum Sozialisieren wichtig.
Beim Tierarzt
Bei der Erstvorstellung erfolgt eine gründliche Allgemeinuntersuchung von Augen, Ohren, Zähnen, Nabel, Gelenken und Herz. Der Welpe wird gewogen und bekommt eventuell eine Wurmkur. So kann er erst einmal die Praxis kennenlernen und mit dem Besitzer können Fragen besprochen werden.
Wenn der Hund gesund ist und sich gut eingelebt hat, kann er geimpft werden. Die Impfung erfolgt in der Regel nach der 8.Lebenswoche, der 12. Lebenswoche (mit Tollwut) und zuletzt nach der 16. Lebenswoche.
Übrigens: Das Anschauen von Augen, Ohren und Zähnen kann täglich geübt werden – mit Belohnung! Denn Stillhalten ist auch ein Kunststück. Dann geht’s beim Tierarzt leichter, weil es der Welpe schon als normal empfindet.
Beitrag: Dr. med. vet. Nina Müller