Bettina Böttinger ist seit 1985 beim WDR. Mit ihrer Kölner Produktionsfrma Encanto produziert und moderiert Sie unter anderem die bekannte Talkshow „Kölner Treff“. Erst in diesem Jahr ist Ihre Dackelhündin „Nicki“ nach einem langen Leben verstorben. Die Liebe zum Teckel aber blieb, und es dauerte nicht lange, da hatte „Finchen“ ihr Herz erobert. Aus diesem Anlass möchten wir die bekennende Dackelliebhaberin Bettina Böttinger auf der anderen Seite der Talkbühne Platz nehmen lassen und auch ein bisschen „talken“.
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Frau Böttinger, warum wieder ein Dackel? Oder anders: Was hat der Dackel, was der Mops nicht hat?
Bettina Böttinger: „Der Dackel hat zwar erheblich kürzere Beine, läuft aber schneller und sieht erheblich besser aus.“
Warum wieder eine Dackeldame und diesmal auch noch ein Welpe?
Bettina Böttinger: „Eine Freundin, bei der ich Finchen gut unterbringen kann, wenn ich Sendung habe oder kurzfristig verreisen muss, hat selber vier Hunde. Zwei Jack Russell Terrier, eine neapolitanische Promenadenmischung und einen Rauhhaardackel. Allesamt Weibchen. Hätte ich einen Rüden in dieses Rudel gesetzt, wäre Chaos vorprogrammiert.
Nicki habe ich übernommen, als sie vier Jahre alt war und bereits vorher in zwei Familien nicht zu ihrem Glück gefunden hat. Das kostete durchaus Nerven, weil sich da die eine oder andere Macke in der Dackelseele festgesetzt hatte. Dieses Mal wollte ich ein Hundebaby, für dessen Charakterfehler ich später selbst verantwortlich bin …“
Nicki hatte Ihr Herz in der von Ihnen produzierten Sendung „Eine Couch für alle Felle“ erobert. Wie kam Finchen in Ihr Leben?
Bettina Böttinger: „Nicki wurde 16 Jahre alt. Als ich merkte, dass es mit ihr zu Ende ging, habe ich mir freigenommen und war die letzten Tage nur für sie da. Eigentlich wollte ich anschließend ein Jahr warten und erst dann, nach dem Trauerjahr, einen neuen Hund aussuchen. Aber ich habe es dann doch nicht ohne Dackel ausgehalten, bin bei einer Dackelzüchterin nur mal gucken gegangen, und dann …“
Gehen Sie mit Finchen in eine Welpenspielgruppe? Wenn ja, welche Erfahrungen machen sie dort?
Bettina Böttinger: „Ich brauche keine Welpenspielgruppe, weil viele meiner Freundinnen und Freunde Hunde haben und Finchen sich mit Begeisterung auf die anderen stürzt, im wahrsten Sinne des Wortes stürzt! Ich werde aber mit ihr in eine Junghundegruppe gehen – und auch ein Agility-Training werde ich mit ihr machen. Das schafft Bindung zwischen Mensch und Hund und macht viel Spaß.“
Haben Sie ihr schon etwas beigebracht, worauf Sie besonders stolz sind?
Bettina Böttinger: „Es macht mich ausgesprochen glücklich, dass sie stubenrein ist. Es war nicht ganz einfach. Ich bin auch sehr froh, dass sie „verkehrstauglich“ ist. Auto, Flugzeug, Zug – meine kleine „Welpenbummlerin“ macht jede Tour mit.“
Nicki war begeisterte Cabrio-Beifahrerin. Welche Vorlieben zeigen sich schon bei Finchen?
Bettina Böttinger: „Sie ist überglücklich, wenn sie in Holland am Strand toben kann. Außerdem ist sie eine kleine Rheinländerin: kontaktfreudig und begeisterungsfähig.“
Hat auch Finchen Spaß an Ihrer Reiselust?
Bettina Böttinger: „Ich habe sie jedenfalls schon entsprechend ausstaffiert. Fürs Reisen hat sie ihre Hundetasche, ihre Decke und ihren Reisenapf, damit sie sich überall geborgen fühlt. Ich habe bis jetzt auch immer das Gefühl gehabt, sie ist gerne mit dabei, egal ob auf Mallorca, in Holland, Berlin oder zuhause in der Eifel.“
Wie ist Finchen ausgestattet, trägt sie Nickis Sachen auf? (Napf, Kissen, Leine)
Bettina Böttinger: „Nicki hat noch zu Weihnachten ein wunderbares neues Körbchen bekommen, in dem schläft jetzt Finchen. Als Nicki das Laufen schwerfiel, habe ich ihr einen „Doggy Liner“ gekauft, quasi einen Rollstuhl zum Schieben. Den lasse ich jetzt aber erst einmal 15 Jahre im Keller …“
Hat Finchen bereits Medienerfahrung und wie reagiert sie auf puschelige Tonangeln und Kameramänner mit ihren „seltsamen Maschinen“?
Bettina Böttinger: „Finchen ist noch zu klein, um mit der Arbeitswelt konfrontiert zu werden, erst recht mit der Fernsehwelt. Ich bin sicher, sie wird bei der ersten Begegnung die puschelige Tonangel für einen Artgenossen halten und mit ihm rumfetzen.“
Gibt es Parallelen zum Wesen/Charakter einer Bettina Böttinger?
Bettina Böttinger: „Zunächst mal sagen meine Freunde, mein Dackel und ich trügen in unserer Freizeit ähnliche Frisuren, sprich: wirkten beide eher ungekämmt. Ich glaube, wir sind beide nicht wirklich unterwürfig, haben einen eigenen Kopf und haben einen ausgeprägten Hang zum Unsinn. Außerdem ist Finchen ziemlich verfressen – also noch eine Parallele.“
Welchem Promi würden Sie einen Dackel wünschen, und warum?
Bettina Böttinger: „In der jetzigen politischen Situation würde ich Frau Merkel einen Dackel wünschen. Ein Dackel ist pure Lebenslust, er entspannt Menschen und zeigt, dass es Dinge gibt, die noch wichtiger sind als der Euro.“
Frau Böttinger, wir danken Ihnen für das Gespräch.