Menschen lieben es, ihre Hunde dabei zu beobachten, wie sie Spiele enträtseln und Aufgaben meistern. Leider dauert dieses Vergnügen oft immer nur Sekunden.
Das ändert sich mit der neuen Beschäftigungs- Sportart „Teamball“. Denn hier müssen Hund und Halter gemeinsam einen Parcours absolvieren und an jeder Station Aufgaben meistern und Lösungen finden. Der zusätzliche Kniff: Durch den gesamten Parcours schiebt der Hund einen Ferkelball mit 30 cm Durchmesser mit der Nase und muss diesen durch die Stationen tüfteln.
Inhalt
Freestyle ist angesagt
Teamball fördert den Hund dabei, seinen eigenen Lösungsweg mit Frauchen oder Herrchen zu finden. Denn vorgeschrieben ist nur das Ziel an jeder Station. Wie das Mensch-Hunde-Team, das gemeinsam nach Wegen sucht, die Aufgabe löst, ist freigestellt. Doch Vorsicht: nur der Hund darf den Ball berühren, sein Mensch darf ihm nur mit Stimme und Körperhaltung helfen und ihn lenken.
Dabei ist Teamball vor allem Kopfarbeit und Bewegung: Wie kriege ich den Ball durch einen Tunnel? Wie schiebe ich am besten, ohne dass er aus der Schnecke herausrollt? Und wenn er in einem Reifen ist, wie bekommt der Hund ihn dann wieder raus? Viel Arbeit wartet auf die Teams, aber es lohnt sich, denn danach hat Fiffi seine grauen Zellen ordentlich angestrengt, ist ausgelastet und möchte eigentlich gar nicht mehr aufhören.
Zwei Teams können zusammenarbeiten
Ganz wie im Rudel, können bei Teamball auch zwei Teams zusammenarbeiten. Spannend dabei ist zu beobachten, wie die Hunde die Aufgaben verteilen. Während einer der Hunde besser den Ball bewegen kann, achtet der andere Hund darauf, dass er dabei innerhalb einer spiralförmig ausgelegten Spur bleibt. Oder der eine hebelt den Ball aus dem Reifen und der andere gibt ihm den letzten Schubs, damit er nicht wieder zurückrutscht.
Bei Teamball geht es nicht um Schnelligkeit, sondern darum, gemeinsam mit den Hunden zu arbeiten. Natürlich schult Teamball dabei auch die Impuls –und die Frustrationskontrolle beim Hund. Denn mit dem Ball quer durch den Parcours abzuhauen ist verboten, genauso wie bei der Teamarbeit dem anderen Hund den Ball streitig zu machen. Es arbeiten immer zwei Teams gleichzeitig im Parcours. Und zwar so, dass sie sich nicht in die Quere kommen. Dennoch gleichzeitig, damit der Hund lernt, sich verstärkt auf die Zusammenarbeit mit seinem Menschen zu konzentrieren.
Deshalb eignet sich Teamball auch für Hunde, die ein problematisches Sozialverhalten anderen Artgenossen gegenüber zeigen. Denn bei der neuen Sportart Teamball arbeiten sie gesichert in einiger Entfernung zu einem anderen Hund an spannenden Objekten und lernen so, sich auf die Arbeit mit ihren Menschen zu konzentrieren, ohne Angriffsverhalten zu zeigen.
Genauso wie Intelligenzspielzeuge eignet sich Teamball in der Regel für jeden Hund, ob Jungspund oder Senior. Denn hier geht es nicht um körperliche Höchstleistungen, sondern um Köpfchen und Teamarbeit, entweder mit seinem Menschen oder auch mit einem Hundepartner.
Die einzige Ausnahme sind vielleicht Hunde, die nicht von dem Ball lassen können, sich dabei aber ausschließlich darauf konzentrieren, diesen „umzubringen“. Je nachdem, wie stark diese Verknüpfung im Kopf des Hundes ist, kann es schwierig werden, dieses Verhalten zu unterbrechen. Ein Versuch ist es aber in jedem Fall wert.
Beitrag: Burga Torges, Hundetrainerin in Düsseldorf, www.hundeart.com
Bild: DoraZett, fotolia.com