Sie sind weder Missionare noch Politiker: die beiden Gründer der „Initiative für sozialkompetente Hundehalter“, Kai Nagel und Rolf Schlipköter. Der eine, Kai Nagel, ist Juniorchef bei Deutschlands ältester Manufaktur für Hundenahrung. Der andere, Rolf Schlipköter, ist Unternehmensberater für große deutsche Buchverlage.
Begeisterte Hundehalter sind sie beide, mit Familienhunden in allen Größen. Vom Rhodesian Ridgeback über Parson Jack Russell Terrier bis zum Zwergpinscher. Als sich die beiden Hundefreunde kennen lernten, verband sie schnell ein gemeinsames Anliegen: das oft gestörte Verhältnis zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern.
Inhalt
Eine leidige Feindschaft endlich begraben …
Beide zeigten sich darüber genervt, wie Hundehalter teilweise wahrgenommen werden, bzw. wie mit ihnen umgegangen wird. Dabei gefällt Streit und Stress durch den Sozialpartner Hund, der daran selbst nur mittelbar beteiligt ist, den wenigsten Hundebesitzern.
Unter dem Motto „Es gibt nichts Gutes außer man tut es.“ kam Kai Nagel eine Idee: Als nettes „give away“ fügte er ab sofort dem Vollfutter seiner Firma eine ausreichende Menge an Gratis-Gassibeutel bei.
„Die „Initiative für sozialkompetente Hundehalter“ will Hundebesitzer und Hundelose zusammenführen“
Die eigentliche Geburtsstunde der „Initiative für sozialkompetente Hundehalter“ war da, als die beiden Gründer festlegten, worum es in der Umsetzung gehen sollte: die positive Darstellung und Wahrnehmung von sozialkompetenten Hundehaltern als die große Mehrheit der Hundehalter.
Hierzu bietet die Initiative jedem gleichgesinnten Hundehalter inzwischen das nachstehende 5-Punkte-Programm der Sozialkompetenz an, als freiwillige Selbstverpflichtung zu mehr Miteinander:
Ich bin sozialkompetente Hundehalterin/ sozialkompetenter Hundehalter, weil:
- ich durch artgerechte Haltung und ausreichende gemeinsame Freizeit (viel Auslauf, positive Sozialkontakte mit anderen Hunden und Menschen) dafür sorge, dass mein Hund mit mir ein glückliches und entspanntes Leben führt.
- ich meinen Hund erkennbar sicher führe. Das heißt, er ist immer abrufbar; bei Kontakten mit unbekannten Hunden und Mitmenschen (insbesondere Kindern und Senioren) leine ich ihn im Zweifelsfall an.
- ich mich um die „Hinterlassenschaft“ meines Hundes kümmere und dafür sorge, dass kein Hundekot auf Wegen, Straßen, Kinderspielplätzen, Gärten, Parks, Privatgrundstücken und landwirtschaftlichen Flächen liegen bleibt.
- ich bei Spaziergängen mit meinem Hund Privateigentum respektiere und deshalb meinen Hund nicht auf erkennbar fremden Grundstücken wie beispielsweise Nachbargärten herumlaufen lasse.
- ich der Ruhestörung meiner Umgebung und Nachbarschaft (unnötiges Bellen) durch positive Konditionierung meines Hundes soweit wie möglich entgegen wirke.
Dies sind eigentlich triviale Selbstverständlichkeiten. Doch das positive Feedback (durch zahlreiche Zuschriften) zeigt, dass das Thema auf großes öffentliches Interesse stößt.
Ausgeschriebene Preise für Sozialprojekte mit Hunden und deren Prämierung durch prominente Jurymitglieder wie Nina Ruge und Diana Eichhorn sind weitere wichtige Aktivitäten der Initiative. Wer mehr über sie erfahren – oder wer sich ihr anschließen will: www.sozialkompetente-hundehalter.de
Nippers – Stadtmagazin für Hundefreunde 2/2011