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Kommunikation mit dem Hund – So klappt es

Kommunikation mit dem Hund – So klappt es

Am 24. September 2024 aktualisiert

3 Mio. Leser jährlich beraten
Kommunikation mit dem Hund
© grafikplusfoto stock.adobe.com – ID:60839554

Es gibt zahllose Ansätze in der Hundeerziehung. Einige sind erfolgreich, bei anderen ist das positive Ergebnis doch sehr in Frage gestellt. Aber egal von welchem Blickwinkel man es auch betrachtet: Basis jeder guten Hundeerziehung ist die erfolgreiche Kommunikation mit dem Hund.

Und genau hier fangen die meisten Missverständnisse und Probleme zwischen Hund und Mensch an. Warum? Weil die Verständigung zwischen den beiden Spezies eigentlich einfach ist, zugleich aber vielen Hundebesitzern die größten Schwierigkeiten bereitet. Verständnis für beide Seiten und Lernbereitschaft des Menschen sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Kommunikation mit dem Hund hat viele Facetten

Der Mensch nutzt Worte, der Hund kommuniziert zumeist durch Körpersprache und Laute. Eine unüberwindbare Verständigungsbarriere? Nein. Auch wenn die Hundeszene sich gerade auf die nonverbale Kommunikation als das Maß aller Dinge einschwört. Menschen haben seit Beginn ihres Zusammenlebens in ihrer Sprache mit dem Canis Lupus Familiaris, gesprochen und wenn Mensch es richtig anfängt, hat Hund damit auch keine Probleme.

In der eigenen Sprache mit dem Hund zu sprechen bedeutet aber für den Menschen zugleich natürlich auch, dass er die Sprache des Hundes verstehen und wissen sollte, wie der Hund lernt. Erfolgreiche Kommunikation mit dem Hund setzt also auch den Willen des Menschen zur Selbsterziehung voraus.

„Der weiß ganz genau, was ich meine!“

Kommunikationsprobleme entstehen dann, wenn der Mensch von seinem Vierbeiner erwartet, dass dieser mit dem Wissen um die Bedeutung beispielsweise der Worte Sitz! Platz! Fuß! auf die Welt gekommen ist. Sie verstehen deshalb auch nicht, warum es nichts hilft, wenn sie bis zu 10 Mal mit dem selben Wort auf den Hund einreden und dieser, außer verschiedener Körperhaltungen und Gesichtsausdrücke, trotzdem nicht das macht, was sie an ihn hinbrüllen.

Denn nein! Er weiß ganz sicher nicht – ganz genau – was sein Mensch von ihm will, und in seiner Not, dem Menschen gefallen zu wollen, spult er sein Erlerntes und sein Beschwichtigungssignal-Repertoir ab. In der Hoffnung, dass er irgendwann eine positive Reaktion auf etwas erhält, die ihn aus dieser unangenehmen Situation erlöst. Gelernt hat er dabei nichts, denn er weiß nicht, was er falsch gemacht hat. Verstanden haben weder Mensch noch Hund: Kommunikation gescheitert!

Nonverbale Kommunikation allein ist nicht alltagstauglich

Ja, es ist richtig, dass Hunde vorwiegend nonverbal – also ohne Worte – sorry: ohne Wuff – kommunizieren. Körpersprache wie auch Mimik haben somit eine große Bedeutung im Umgang mit Hunden. Wer aber glaubt, Hunde wären nicht oder schlechter in der Lage uns zu verstehen, weil wir auch mit Worten bzw. via Lauten mit ihnen kommunizieren, der unterschätzt die Lernfähigkeiten von unseren Vierbeinern maßlos. Zudem würde dann beispielsweise nahezu die gesamte Ausbildung von Blindenführ- oder Behindertenbegleithunden in Frage gestellt.

Der Mensch wird sich in der Kommunikation mit seinem Hund im Alltag mal mehr oder auch mal weniger, aber doch immer mit Worten mit seinem Hund verständigen. Warum also nicht eine positive verbale Verständigung zwischen Zwei- und Vierbeinern erarbeiten? Gerade in Situationen, in denen schnelles Handeln gefordert ist oder der Hund auf eine größere Distanz dirigiert werden muss.

Ist es doch eine eher absurde Vorstellung und zudem sehr unwahrscheinlich, dass der Mensch schnell eine passende Körperhaltung einnimmt und damit versucht, den Vierbeiner vor einer drohenden Gefahr zu schützen oder von Dummheiten abzuhalten. Pfote auf´s Herz: Wer würde mit einem kurzen Ruf oder auch einem „schnöden“ Pfff den Hund von einem herannahen Auto abrufen? Na, also!

Sprache und Körperhaltung müssen übereinstimmen

Kommunikation mit Worten funktioniert dann nicht, wenn die im Widerspruch zur Körpersprache des Menschen steht oder wenn die Hunde von ihren Menschen in ganzen Sätzen „vollgequatscht“ werden. Lob und Tadel müssen sich mimisch und stimmlich deutlich voneinander unterscheiden. Die Kunst hier ist es, schnell zwischen den Stimmlagen wechseln zu können.

Das fällt Mensch anfangs schwer, denn ist der erst einmal sauer, dann liegt es ihm fern, in der nächsten Sekunde wieder mit zuckersüßer Stimme zu reden. Der Hund braucht aber eine punktgenaue Kommentierung, die ihm sagt, was erwünschtes und was unerwünschtes Verhalten ist – wann er etwas falsch und wann richtig macht. Dabei ist Gebrüll genauso kontraproduktiv wie das ewige „Wattebäuschchen“ in der Stimme oder auch die permanente – sehr häufig missbräuchlich gelehrte – positive Verstärkung durch Futter.

Denn wenn das nur bedeutet, den Hund vollzustopfen, ist die eigentliche Erziehungsleistung des Menschen und die Verständnisleistung des Hundes minimal. Darüber hinaus ist eine ständige Verstärkung des verbalen Lobes durch Fressen keine Verstärkung mehr, sondern schafft einen immer gleichen LOB-Level. Positiv mit Futter etwas zu verstärken heißt, ein im Ansatz richtiges Verhalten punktuell zu bestätigen. Es bedeutet nicht, den Hund durch Futter von Problemen abzulenken und dadurch Fehlverhalten zu vermeiden.

Menschenworte und Hundesprache sind gleich wichtig

Hundeerziehung kann natürlich viele Ausbildungslevel durchlaufen, sie sollte aber in erster Linie alltagstauglich sein – für jeden Hundebesitzer. Angepasst an dessen individuelle – auch manchmal mental begrenzten – Möglichkeiten und an die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes. Eine Weiterentwicklung des Umgangs mit Hunden ist sicherlich zu begrüßen, den Hundehalter für den Ursprung und das Wesen von Hunden zu sensibilisieren in unbedingt zu bejaen.

Es spricht aber nichts dafür, dem Hundehalter zu suggerieren, nur nonverbale Kommunikation sei die einzig wahre Sprache, die der Hund versteht, denn das verunsichert mehr als dass es für Verständnis sorgt. Eine alltagstaugliche Hundeerziehung lehrt dem Halter die Kombination aus eindeutiger Körpersprache (auch Handzeichen sind Körpersprache!) in Übereinstimmung mit gezielten verbalen Aufforderungen so einzusetzen, dass das Lernen sowohl dem Hund als auch seinem Menschen Spaß macht.

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Beitrag: Burga Torges, Hundetrainerin, hundeART Düsseldorf, www.hundeart.com

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