Besonders Welpen und junge Hunde können an Infektionskrankheiten erkranken, weil ihr Immunsystem im ersten Lebensjahr noch nicht trainiert ist. Erst im Alter von sechs bis sieben Monaten wird ihre Konstitution insgesamt stabiler. Gerade im Welpenalter ist es deshalb wichtig, die kleinen Hunde zu schützen und die ersten Anzeichen von Infekten zu erkennen.
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Erste Impfungen
Parvovirose, Leptospirose, Zwingerhusten, Hepatitis und Staupe sind die schweren Infektionskrankheiten, gegen die man impfen kann. Dies geschieht noch bevor die man Welpen von den Elterntieren trennt und bei ihren neuen Familien ankommen, in der sechsten bis achten Lebenswoche zum ersten Mal. Ihr Immunschutz baut sich aber erst mit der zweiten und dritten Impfung auf, die sie jeweils im Abstand von vier Wochen erhalten.
Darüber hinaus erkranken gerade Welpen und junge Hunde häufig an „leichteren“ Infektionen. Besonders in dicht besiedelten Regionen mit einem großen Hundevorkommen existiert ein hoher Infektionsdruck. Die Erreger sind vor allem Viren, die von Hund zu Hund durch Tröpfcheninfektion weitergegeben werden.
Sei es durch Nasenkontakt oder auch durch das Schnüffeln an den Hinterlassenschaften der Artgenossen. Nicht jeder Infekt ist gefährlich, in den meisten Fällen ist es aber doch ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um den kleinen Hund vor einer schlimmeren und gefährlicheren Erkrankung zu bewahren.
Häufigste Infekte bei Welpen
Bei der Weitergabe von Infekten unter Welpen handelt es sich meistens um Infektionen der oberen Atemwege, wie Schnupfen und Husten oder auch eine Bindehautentzündung. Auch wenn die Tiere dabei kein Fieber haben, kann ein Husten, für einen Welpen schon recht quälend sein.
Denn manchmal bekommen sie durch den starken Hustenreiz gar keine Ruhe. Hier kommt es auch immer wieder zu Erkrankungen, die man als Zwingerhusten bezeichnet. Denn auch wenn man gegen die Parainfluenza-Viren impft, werden dadurch, ähnlich wie bei einer humanen Grippeimpfung , nur die ganz hartnäckigen Husten-Erreger erfasst. Die Gesamtheit der Viren, die Erkältungskrankheiten hervorrufen, ist so vielschichtig, dass sie gar nicht mit einer Impfung abgedeckt werden kann.
So erkennt man einen Infekt
Erste Anzeichen von Infekten sind tränende Augen des Hundes sowie vermehrter klarer Ausfluss aus der Nase. Allerdings muss man sehr genau hinsehen, um diese Veränderung zu bemerken, denn der Hund schleckt seine Nase, und damit auch das Sekret, immer wieder ab. Häufig denken die Besitzer aber auch fälschlicherweise, dass das zu der gesunden kalten, „feuchten Nase“ des Hundes zählt.
Ein deutliches Alarmzeichen ist darüber hinaus natürlich, wenn die Hunde anfangen zu husten. Wenngleich ein Schnupfen auch mal nach ein/zwei Tagen von alleine weggehen kann, kann sich ein unbehandelter Husten sehr hartnäckig entwickeln. Das sollte vermieden werden.
Häufig sind die Welpen, während sie mit einer Infektion kämpfen, sehr schlapp. Wenn also ein Welpe übermäßig viel schläft, kein Spielverhalten zeigt oder nichts frisst, sollte man auf jeden Fall Fieber messen. Die Temperatur ist bis 38,9 Grad Celsius im Normalbereich. Hat das Tier aber über 39 Grad Temperatur, ist das ein deutliches Zeichen für eine Infektion. Dann sollte man sich umgehend auf den Weg zum Tierarzt machen.
Behandlungsmöglichkeiten beim Welpen
Auch wenn sogenannte Erkältungserkrankungen recht harmlos sind, sollten man sie dennoch behandeln, um dem Welpen Erleichterung zu verschaffen. Allerdings sollte der Einsatz von starken Medikamenten in dem jungen Alter vermieden werden, wenn es nicht erforderlich ist. Gute Erfahrungen wurden auch mit biologischen Mitteln gemacht. Es gibt hier bewährte Präparate, die das Immunsystem stärken und gespritzt werden können.
So kann das Medikament sofort und konstant wirken. Zusammen mit einem Hustensaft bekommt man damit eine Erkältung relativ gut und schnell in den Griff. Werden die Hunde umgehend behandelt, tritt schon nach ein bis zwei Tagen eine Besserung ein. Sie husten weniger, die Augen tränen weniger und das Allgemeinbefinden des Hundes ist wieder fast völlig normal.
Jedoch sollte man trotzdem darauf achten, dass der Welpe sich jetzt nicht wieder völlig verausgabt, sondern Kräfte sammelt, auch wenn es schwer ist, so junge Hunde ruhig zu halten. In dieser Zeit sollte der Hund auch keinen Kontakt zu anderen Hunden haben, damit er sie wiederum nicht ansteckt. Denn auch erwachsene Hunde mit einem gut aufgestellten Immunsystem können sich anstecken.
Natürlich gibt es auch immer wieder Ausnahmen, und eine zunächst harmlose „Erkältung“ entwickelt sich, wenn zusätzlich bakterielle Sekundärinfektionen vorkommen, zu einer ernsten Erkrankung. Die Tiere haben dann beispielsweise eitrigen Ausfluss aus der Nase und sie bekommen auch Fieber. Dann müssen entsprechend weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, wie ein Abstrich aus den Atemwegen zum Nachweis eventueller hartnäckiger Erreger. Eine Antibiotikagabe wird dann erforderlich.
Magen- und Darmerkrankungen beim Welpen
Die zweite Gruppe von häufig auftretenden Infektionserkrankungen bei Welpen und jungen Hunden sind Magen- und Darmerkrankungen. Entweder werden die Viren hier durch Tröpfcheninfektion bei Kontakt zu erkrankten Tieren übertragen oder oft reicht es auch schon, den Erreger aus dem Gras oder aus Pfützen aufzunehmen.
Bei diesen Erkrankungen sind die Symptome natürlich Erbrechen und Durchfall. Dadurch verlieren die Hunde schnell viel Flüssigkeit sowie Elektrolyte und bauen sehr schnell ab. Der Allgemeinzustand der Hunde ist schlecht und sie sind auffällig in ihrem Verhalten reduziert. Deshalb sollte man bei solchen Anzeichen maximal einen halben Tag warten. Verbessert sich der Zustand des Hundes dann nicht, muss man unbedingt ein Tierarzt aufsuchen. Denn wenn die Hunde dehydrieren, wird ein eigentlich eher banaler Magen- und Darminfekt schnell lebensbedrohlich für den kleinen Hund.
Entgegen dem Mythos, ist häufigeres Erbrechen für einen Welpen nicht normal. Um das zu vermeiden, sollte man achten, dass der Welpe nach dem Fressen Ruhe findet. Auch wenn die kleinen Hunde speziell nach der Abendfütterung noch einmal aufdrehen, sollte der Welpe danach zur Ruhe gebracht werden.
Erbricht ein Welpe trotz aller Maßnahmen wiederholt Futter, besteht auch die Möglichkeit, dass er an einer angeborenen Krankheit leidet, wie einer Missbildung im Bereich der Speiseröhre, dem sogenannten Megaoesophagus. Hier ist der Transport des Speisebreis durch die Speiseröhre gestört und der Hund erbricht die Nahrung unverdaut.
Beitrag: Dr. med. vet. Ulrike Hanten, www.tierarzt-unterbach.de
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